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WHO ARE WE? Eine Sitzung des European Parliament of the Urban Rights in Berlin.

Das Parliament of Urban Rights ist ein Projekt der Designkooperative Zuloark und eine physische und methodologische Infrastruktur, die durch offene Labore aufgebaut wurde. Hier können Bürgerinnen und Bürger ihr Wissen, ihre Anliegen, Wünsche und Ideen für gemeinsame Räume, Stadtteile und Städte einbringen.
Die Verwendung des Personalpronomens im Plural ist ein häufiges Phänomen innerhalb kritischer urbaner Praxen, Initiativen und politischer Gruppierungen. Die Verbindung zwischen den Individuen, die das „wir“ ausmachen, ist offensichtlich – wie man an der Entwicklung der Pandemie zu spüren bekommt, die das Bewusstsein dafür schärft, wie wir miteinander verbunden sind. Die einzige Möglichkeit, sich aus dem Fluss der Beziehungen zurückzuziehen, ist, sich in die Isolation zu begeben – das ist die Lektion dieses Moments.
Wenn wir aber hinter die Kulissen der Organisationen blicken, denen wir angehören, finden wir uns in überwältigend konservativen und undurchsichtigen Strukturen wieder; in ambivalenten Machtverhältnissen und einem Ungleichgewicht zwischen Zeit und Energie, die in die Arbeit unter prekären Bedingungen fließt, und einem Mangel an Nachhaltigkeit gegenüber dem Privatleben, das oft durch eine konsequente Verschiebung der Repräsentation und Anerkennung der Ergebnisse „unserer“ Arbeit übertroffen wird.
Die Parlamentssitzung möchte eine offene Diskussion anregen: Wer gehört zu diesen Organisationen? Welches sind die bestehenden Machtstrukturen? Wie und von wem werden in welchen Räumen Entscheidungen getroffen? Wie funktioniert Kommunikation? Welche Projekte, Räume, Städte „entwerfen“ und bauen wir entsprechend? Wie beeinflusst die Soziologie solcher Organisationen die Art und Weise, wie „unsere“ Stadt produziert und repräsentiert wird, und damit schlussendlich die Soziologie der Stadt?
Die Parlamentssitzung ist eine Einladung, notwendige, ermächtigende und bereichernde Selbstkritik zu üben und Resilienztaktiken gegen geteilte Herausforderungen zu entwickeln. Unsere Absicht ist es nicht, uns zu distanzieren – auch wenn wir physisch keine Wahl haben – oder Trennlinien zu ziehen, um das „Wir“ zu definieren, sondern einen intimen und sicheren Raum zu schaffen, in dem wir Zweifel und Bedenken äußern, inspirierende Erfahrungen und Gedanken sammeln und uns mögliche Wege des Widerstands, des gemeinsamen Handelns vorstellen können.
Programm
11:00–12:00 Uhr: Wir möchten über die Produktion von Raum und über feministische intersektionellen Perspektiven auf Raumpraktiken mit Elke Krasny (Kuratorin und Forscherin) und Natalie Bayer (Direktorin des Kreuzberg Museum) sprechen.
12:00–14:00 Uhr: Wir tauschen in einem kuratierten Gesprächsfluss in kleineren Gruppen unsere Erfahrungen, Sorgen und Hoffnungen aus. Das Gespräch findet in Berlin statt, ein digitaler Teilnahmemodus ist vorgesehen.
14:00–16:00: Wir wollen ein Gespräch über Werkzeuge des Widerstands beginnen. In der Überzeugung, dass das erste Werkzeug, das uns zur Verfügung steht, unser Körper ist und die Art und Weise, wie er sich in Beziehung zu anderen Körpern und zum Raum positioniert, haben wir Bärbel Düsing eingeladen, einen Selbstbehauptungs-Workshop zu leiten. Es ist möglich, digital an der Einführung von Bärbel teilzunehmen.
Zoom-Link zur Anmeldung:
https://zoom.us/meeting/register/tJIpf-qhqz0vGNH_u3EEOwU-xdB-iniu3iuw