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Researching

Reallabor Braunschweig

Auf Tour durch die inklusive und solidarische Stadt

REALLABOR BRAUNSCHWEIG ist ein Projekt vom Institut für Geschichte und Theorie der Architektur und Stadt an der Technischen Universität Braunschweig, gefördert im Niedersächsischen Vorab vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur sowie der VolkswagenStiftung. Ziel des Projekts ist das Zusammenbringen von verschiedenen Akteur*innen des Stadtmachens – Wissenschaft, Politik, Zivilgesellschaft – um Anforderungen für und an zukünftige Stadtplanung gemeinsam zu verhandeln. Im Austausch und in der Interaktion mit solidarischen und inklusiven Stadtprojekten in Braunschweig möchten wir diskutieren, was sozial-ökologische Gerechtigkeit für die Transformation der Stadt konkret bedeutet. Während sich viele wissenschaftliche Studien und städtische Programme mit Anpassungen der Energieversorgung, des Bauens oder der Mobilität beschäftigen, möchten wir die sozialen und ethischen Komponenten der Transformation in den Mittelpunkt stellen und im Rahmen eines wandernden Labors diskutieren, wie die anstehenden Veränderungen gerecht und unter Einbeziehung der gesamten Stadt-, Wirtschafts- und Migrationsgesellschaft gestaltet werden können.

REALLABOR BRAUNSCHWEIG is a project of the Institute for History and Theory of Architecture and the City at the Technical University of Braunschweig, funded by Niedersächsisches Vorab – a programme by the Lower Saxony Ministry for Science and Culture and the Volkswagen Foundation. The aim of the project is to bring together different actors in city-making – science, politics, civil society – in order to jointly negotiate the requirements for and of future urban planning. In exchange and interaction with solidarity-based and inclusive urban projects in Braunschweig, we want to discuss what socio-ecological justice means in concrete terms for the transformation of the city. While many scientific studies and urban programmes deal with adaptations of energy supply, building or mobility, we would like to focus on the social and ethical components of transformation and discuss in the context of a wandering lab how the upcoming changes can be shaped justly and with the inclusion of the entire urban, economic and migration society.

06.07.22 Kunst- und Kulturverein Braunschweig e.V. – Laut Klub

Der gemeinschaftsorientierte Verein bietet nicht nur eine Bühne für musikalische Darbietungen, die die ersten Schritte lokaler DJs unterstützen, sondern arbeitet auch mit spannenden Konzepten an der schrittweisen Öffnung der angemietete ehemaligen Kantine der Firma Ardagh Metal Packaging und ihres Hofes, zum Beispiel mit gemeinschaftlicher Gartenarbeit oder Ausstellung- und Atelierräume für lokale Künstler*innen. Das ständig wechselnde Design der Räume wird mit recycelten und umfunktionierten Materialien realisiert. Durch einen vollen Veranstaltungskalender und Kooperationen mit lokalen Institutionen wie dem Staatstheater, spielt der Verein eine wichtige Rolle im Leben vieler Braunschweiger*innen.

30.08.22 Solidarische Landwirtschaft im Lindenhof

Die Felder des Lindenhofs bieten eine erfrischende Vielfalt an Kohl, Salat, Gemüse, Getreide und Beeren auf einer überschaubaren Fläche mit robustem Bio-Anbau. Der Schwerpunkt liegt hier auf der Versorgung der lokalen Bevölkerung mit bodenschonenden Lebensmitteln. Das durch Partnerschaften mit Nachbarschaftsbetrieben ergänzte Angebot wechselt mit den Jahreszeiten und wird auf lokalen Märkten und über eine Solawi mit 200 Mitgliedern verteilt. Der Gemeinschaftshof mit Wohnräumen und einem Hofladen liegt 20 km von Braunschweig entfernt am Rande des Dorfes Eilum: Hier leben die Mitglieder*innen des Lindenhofs schon seit Ende der siebziger Jahre.

07.09.22 Refugium Flüchtlingshilfe e.V. – SQUAT

Das Projekt 'Solidarisches Quartier stärkt Teilhabe' (SQUAT), das im Rahmen des Programms 'Gute Nachbarschaften' der LAG Soziale Brennpunkte Niedersachsen e.v. gefördert wird, zielt darauf ab, einen niedrigschwelligen Treffpunkt für Menschen mit Migrationshintergrund und andere in der Innenstadt lebende Bürger*innen zu schaffen, mit der Möglichkeit, Aktivitäten mitzugestalten, von Sport über Kochen bis hin zu Bildungsangeboten. Das Projekt zielt darauf ab, die Hinterhofräume hin und wieder zu verlassen, um eine Zusammenarbeit mit anderen Akteuren in der Innenstadt aufzubauen.

18.10.22 Runder Tisch: Wissensproduktion und Stadtgestaltung

Wie kann eine Allianz zwischen Universität und zivilgesellschaftliche Initiativen konkret aussehen? Wie können universitären Ressourcen genutzt werden, um eine sozio-ökologisch gerechte Stadtentwicklung voranzutreiben? Online diskutierten wir mit Leona Lynen (Urbane Liga), Rabea Saad (Stadt Braunschweig), Prof. Dr. Renée Tribble (Stadtplanung, TU Dortmund) und Vertreter*innen der porträtierten Initiativen wie wir Wissen (praktisches und theoretisches, offizielles und informelles, marginales und hegemoniales, ...) sammeln, bewahren und teilen können, um den Wandel unserer Städte hin zu sozialer und ökologischer Gerechtigkeit zu beschleunigen.

30.11.22 Migrantifa im Kinder und Jugendzentrum B58

Das Kinder- und Jugendzentrum im Bültenweg 58 ist eine städtische Einrichtung, die in einem alten Backsteingebäude untergebracht ist, das früher eine Konservenfabrik war. Die Räume sind farbenfroh und geprägt vom Durchgang der vielen verschiedenen Nutzer. Es gibt eine Boulderhalle, eine Bühne, einen Tanzsaal, Proberäume, eine Siebdruckwerkstatt und mehr. Das Zentrum bietet sich auch als Begegnungsort für Gruppen wie die Migrantifa Braunschweig, deren Mitbegründerin Betül Çınar wir hier getroffen und interviewt haben. Seit zwei Jahren beschäftigt sich die Gruppe damit, marginalisierten Minderheiten in Deutschland und anderswo Sichtbarkeit zu verschaffen, und zwar durch eine neue, kollaborative, selbst geschriebene Geschichte, die Perspektiven verändern kann.

01.12.22 Lebenshilfe Braunschweig e.V.

Die Lebenshilfe Braunschweig ist eine der ältesten deutschen Ortsgruppen dieses bundesweiten Netzwerks. Ursprünglich aus dem Bedürfnis von Müttern geboren, die Betreuung ihrer behinderten Familienmitglieder selbst zu organisieren, hat sie sich zu einem der größten Akteure im Land entwickelt, ohne dabei den Bezug zum lokalen Umfeld zu verlieren: Viele der Mitarbeiter*innen, mit oder ohne Behinderung, beteiligen sich aktiv an der Gestaltung der Stadt, insbesondere an der Umsetzung der UN Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen.

20.12.22 Mütterzentrum Braunschweig e.V.

"Mehrgenerationenhäuser erweitern den familienpolitischen Horizont auf die Generationenbeziehungen, die auch ohne verwandtschaftliche Bindungen immer wichtiger werden." sagte die ehemalige Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Ursula von der Leyen, 2006 beim Start der gleichnamigen Kampagne in Salzgitter. So wurde aus dem in den 1970er Jahren gegründeten Mütterzentrum in Braunschweig ein Mehrgenerationenhaus, das mit einem vielfältigen Angebot die Stadtgesellschaft in seine Räumlichkeiten in der Hugo-Luter-Straße einlädt.

27.01.23 Abschlussworkshop: Inklusive Allianzen

Interviewpartner*innen, Vertreter*innen der Kommunalverwaltung und Wissenschaftler*innen wurden zu einem Tour durch die inklusive und solidarische Stadt eingeladen. Begleitet von Türkân Deniz-Roggenbuck (Kulturton- Agentur für Vielfalt und Transkulturalität) und Laura Brings (Trialern, RWTH Aachen) diskutierten wir darüber, wie eine Allianz zwischen Universität, zivilgesellschaftlichen Initiativen und Stadtverwaltung gestärkt werden kann, um der gesamten Stadtgesellschaft Partizipationsmöglichkeiten zu eröffnen, die zur Transformation beitragen. Die Workshops fanden im Institut IDAS und im Referat Stadtenwticklung statt, während das Mittagessen wurde von der Klimapreisträgerin Futter Teresa im SQUAT serviert. Wir bedanken uns bei alle Partner und Gäste für die anregenden und inspirierenden Gespräche.

Bilder

Friedrich Brockmann 

Finanzierung

MWK | Nieders. Vorab

Finanzierungszeitraum

April 2021 bis März 2022