KAR(STADT)WERT – performative Aufzeichnungspraxen des „Bewohnens“
Im kritischen Denken der Aufzeichnung und forschenden Raummethoden nähert sich das Seminar an das Terrain Karstadt und die damit verbundenen sozio-politischen Verflechtungen des Themas „Wert“ an. Guy Debord entwickelte in den 1960er Jahren zusammen mit dem künstlerisch-aktivistischen Kollektiv der „Situationistischen Internationale“ die Praxis des „Bewohnens“, aus der heraus der Stadtraum nicht als Konsumort verkümmert, sondern über Formen der Abstraktion und Zweckentfremdung angeeignet und handlungsfähig bleibt. Aus dieser Kritik entstandene „soziale“ Geographie (The Naked City) begleitet das Seminar als theoretisch-aktivistischen Nährboden und erweitert sich in der Auseinandersetzung mit der „Zweckentfremdung Karstadt“ hin zu einem performativen Eingreifen in das Karstadt-Terrain.
Um in pluralistischer Herangehensweise den „Wert“ von Kar(stadt) zu erforschen, wird das Seminar immer wieder zur Gastgeberin, baut auf gemeinsam-gestaltete performative Übungen von kollektiven Aufzeichnungsprozessen auf bis hin zum Austesten von spatial group work und „Formen des hypothetischen Aufzeichnens“ (Nikolaus Gansterer, Drawing a Hypothesis).
Hierbei bringt das Seminar die Raumproduzentinnen in die Rolle von eingreifenden „storyteller“, um das Vokabular, die Aktionen und Situationen über Karstadt zu erweitern, erneuern oder neu zu lesen. Ziel des Seminars ist es, durch Aufzeichnungen Situationen des „Bewohnens“ zu erzeugen und durchzuführen.
Dabei werden performative Aufzeichnungspraxen des Détournements, kollektive Raum- und Aufzeichnungsübungen, Schichtungen der Informationen und weitere Methoden der Feldforschung und des artistic spatial research im Seminar erprobt.
Termine
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Einführung
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Abgabe