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Studying

Zum Beispiel Gorleben – Räume emanzipatorischer Praxis

Seminar
Sommer '19 (Master M1/2, Bachelor A3)
Tatjana Schneider, Martin Peschken und Licia Soldavini
Gorleben Archiv, Lüchow Tatjana Schneider

Am 25. März 2019 jährt sich zum 40. Mal der Beginn des Gorleben-Trecks, eine der größten Demonstrationen Niedersachsens. Konkret richtete sich der Protest gegen das bei Gorleben im Wendland geplante Endlager für Atommüll der Energiewirtschaft. Während der Treck noch unterwegs ist und in Hannover das Gorleben-Hearing stattfindet, kommt es am 28. März 1979 im Atomkraftwerk Harrisburg, USA, zu einer partiellen Kernschmelze: ein Ereignis, das die schon länger existierende Anti-Atomkraft-Bewegung zu einer breiten Mobilisierung zivilgesellschaftlichen Widerstands in der Bundesrepublik ausweitet. Seitdem nimmt das Wendland auf der politischen Landkarte Deutschlands einen besonderen Platz ein, den unser Seminar unter die Lupe nehmen will. Wir wollen die Protestbewegungen von damals untersuchen, wollen verstehen, aus und gegen welche Strukturen und Wertsetzungen sich diese emanzipierten. Denn: was häufig unter dem Sammelbegriff ‚Anti-Atom’ abgetan wird, war und ist weitaus vielschichtiger und -förmiger. So geht zum Beispiel die Gründung der Partei ‚Die Grünen’ aus diesen Protesten hervor, die Frauenbewegung hat wichtige Impulse aus jener Zeit gezogen und auch auf räumlich-architektonischer Ebene wurden experimentelle Wohn- und Lebensformen entwickelt. Trotz einer immensen Heterogenität von Interessen sind hier neue Räume, neue Werte, neue Formen des Zusammenlebens und Entscheidens ausprobiert worden, die eine gemeinsame Zukunft möglich machen sollen. Es ging also nicht nur um Widerstand oder Protest, sondern um das aktive Aufzeigen und Entwickeln von Alternativen zu bestehenden Energie-, Wohnungs-, und Politikkulturen.

Termine

    Einführung
    Input
    Tutorial
    Referate I
    Referate II
    Exkursion Wendland
    Groupenkorrekturen |
    Groupenkorrekturen ||
    Abschlusspräsentation