Intervenieren

„The obvious is staring us in the face and, yet, we’re ignoring it. We occupy a critical juncture in history, defined by unprecedented socio-economic, political, and environmental crises across any imaginable register”, schreibt 2012 der Architekt, Urbanist, Künstler und Aktivist Teddy Cruz. Und er fragt weiter, wie es möglich ist, die eigenen Fertigkeiten einzusetzen, um in das fatale Immer-so-Weiter einzugreifen, zu intervenieren.
Intervenieren heißt wörtlich „dazwischen gehen“. Sich in einen Streit einmischen, um eine Eskalation zu verhindern. Also eine Entwicklung zu unterbrechen, die ungut ist für die Beteiligten. In diesem Sinne wird der Begriff „Intervention“ gebraucht in der Politik, wo Interventionen diplomatischer oder militärischer Art sein können; aber auch in der Psychotherapie und Medizin, wo Prozesse beeinflusst werden, die andernfalls fatale Wirkungen hätten.
Auch Architekt*innen sprechen gern von Interventionen, wenn sie die erhoffte Wirkung ihrer Entwurfsvorschläge auf den räumlich-sozialen Kontext ihres Eingriffs hervorheben und mit entsprechenden Szenarien untermauern. Aber ist es gerechtfertigt, von jedem architektonischen Eingriff als „Intervention“ zu sprechen? Wann handelt es sich wirklich um ein Eingreifen in, wann um ein Fortsetzen des fatal-ignoranten Immer-so-Weiter?
Im Seminar wollen wir uns kritisch-produktiv mit dem Begriff und den Strategien des Intervenierens auseinandersetzen. Kritisch in Bezug auf den Gebrauch und in Abgrenzung zu anderen Arten des Eingreifens. Produktiv und konkret, weil wir in Kooperation mit den parallelen Seminaren/dem Entwurf am GTAS herausfinden, inwiefern die Schließung der Galeria Kaufhof am Bohlweg unser Intervenieren nötig macht.
Termine
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Einführung - wie alle ONLINE-Veranstaltungen über Videokonferenz eingebettet in Stud-IP. Bitte tragen Sie sich dort bis zum 19.10. für die Veranstaltung ein!
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Abgabe