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Studying

Das Andershaus – Degrowth Lifestyles

Seminar
Sommer '21
Paul Dörsam, Lukas Feyrer, Caroline Fischer, Laura Leinert, Helena Loy, Cecilia Redante, Tabea Schamp, Isabel Vollmer und Paul Wessel

Die kollektiv erarbeitete Podcast-Reihe „Das Andershaus – Degrowth Lifestyles“ entstand im Rahmen des Seminars Degrowth Lifestyles im Sommersemester '21 und knüpfte an das Seminar (Warenhaus) Andershaus aus dem Wintersemester davor an. Beide Seminare setzten sich – als Reaktion auf die Schließung des Galeria Warenhauses am Bohlweg – einerseits mit dem Leerstand und dem Verschwinden von Einzelhandel auseinander und entwickelten, andererseits, Konzepte und Ideen, wie ehemalige Warenhäuser zu ökologisch und sozial gerechten Orten werden können, in denen Versorgung und das städtische Zusammenleben anders organisiert werden: Das Warenhaus wird zum „Andershaus“.

Wie könnte Nahversorgung im leerstehenden Kaufhof-Gebäude weiterhin ermöglicht werden? Ist eine andere Form der Nahversorgung in innerstädtischen Zentren möglich als die des klassischen Warenhauses oder der Shopping-Mall? In einer Studie entwickelten die Studierenden Ansätze für ein Andershaus – einer Denkfigur, die mithilfe der Theorien des Postwachstums, des Transformationsdesigns sowie der Gemeinwohl- sowie Solidarischen Ökonomie konkretisiert wurden.

Das Andershaus ist ein Haus der Versorgung, dem eine ökologische Wachstumskritik zugrunde liegt, denn „[u]nendliches Wachstum ist auf einem endlichen Planeten nicht möglich“ (Schmelzer/Vetter 2019). Es ist auch ein Haus, in dem die Frage des Bedarfs an erster Stelle steht, in dem Formen der Solidarischen Ökonomie erprobt werden können, und in dem Demokratie und Teilhabe einen integrativen Bestandteil ausmachen.

Austausch statt Kaufrausch

Für eine lebenswerte und zukunftsfähige Stadt ist eine barrierefreie, emissionsarme Versorgung mit und Produktion von Gütern des täglichen Bedarfs und städtische Räume, in denen diverse Formen des Austauschs und der Begegnung stattfinden können, unerlässlich. In Anbetracht des globalen Klimanotstandes ist zudem das Thema der Klimagerechtigkeit – also der weltweiten Ermöglichung eines guten Lebens für alle – nicht von den alltäglichen Lifestyles und Handlungen im globalen Norden zu entkoppeln. Nun, was heisst das aber für den städtischen Alltag und für die Disziplin der Architektur und Stadtplanung? Und was denken die Braunschweiger*innen darüber?

Podcast

Aus diesen Fragestellungen ist eine dreiteilige Podcastreihe entstanden, die die Frage von klimagerechter Nahversorgung und Theorien des Postwachstums mit dem Phänomen leerstehender Läden und Warenhäuser koppelt und das Andershaus als Anregung in den Stadtraum trägt. Gespräche mit Braunschweiger*innen, eigene Gedanken und Reflexionen über den Austausch knüpfen an die Ideen und Theorien aus beiden Seminaren an und reichern sie mit Erfahrungen, Praxen und Gedanken aus dem urbanen Alltag an – und machen das Andershaus vorstellbar.

Degrowth Lifestyles Podcast Teil 1 – Lukas Feyrer, Caroline Fischer, Cecilia Redante

Im ersten Teil führen Lukas Feyrer, Caroline Fischer und Cecilia Redante ein in die Konzepte und Theorien, die die Grundlage für die Idee des Andershauses darstellen. Der historische Kontext der Entstehung von Warenhäusern wird ebenso nacherzählt wie die Kritik am Wachstumsparadigma und der ihr zugrundeliegenden Konsumgesellschaft. Könnte Postwachstum eine sinnvolle Alternative sein? Was ist das überhaupt und was könnte ein auf Postwachstum basierendes Andershaus sein?

Degrowth Lifestyles Podcast Teil 2 – Laura Leinert, Helena Loy, Paul Wessel

O-Töne und ein Stimmungsbild am Braunschweiger Hagenmarkt sind im zweiten Teil der Reihe zu hören. Laura Leinert, Helena Loy und Paul Wessel reflektieren ihre Erlebnisse bei ihrem Aufenthalt auf dem Hagenmarkt und den Austausch mit Braunschweiger*innen. Sie zeichnen das Meinungsbild nach und besprechen miteinander das Setting, die Ziele und Erkenntnisse vor Ort.

Degrowth Lifestyles Podcast Teil 3 – Paul Dörsam, Tabea Schamp, Isabel Vollmer

Im letzten Teil der Reihe werten Paul Dörsam, Tabea Schamp und Isabel Vollmer die gesammelten Ideen, Meinungen und Informationen aus, machen sich Gedanken, wie Teilhabe für marginalisierte Menschen ermöglicht werden könnte, und spekulieren in die Zukunft.